Unfälle: Sicherheit auf Schulwegen und Kindergartenwegen verbessern

Jedes Jahr passieren in Deutschland mehr als 100.000 Schulwegunfälle. Diese Zahl ist seit vielen Jahren fast unverändert, dabei hat die Anzahl der schwereren Unfälle zugenommen. Mit einer verbesserten Schulwegplanung dank einer digitalen Erfassung von Gefahrenstellen ist es jetzt möglich, für jede einzelne Schule und jeden einzelnen Kindergarten die Zahl der Unfälle zu verringern.

Schulwegunfälle sind Unfälle auf dem Weg von zu Hause zur Schule oder Tageseinrichtung bzw. auf dem Heimweg. Wie bei Wegeunfällen also Unfällen auf dem Weg zur Arbeitsstelle, gilt auch für Schulwegunfälle, dass sich der entsprechende Unfall auf dem direkten Weg zur jeweiligen Bildungseinrichtung ereignet haben muss, wobei bei Kindern die Auslegung etwas weniger streng ausfällt als bei Erwachsenen. Ob man dabei zu Fuß, mit dem Fahrrad, per Auto oder Bus unterwegs ist spielt keine Rolle.

Die Anzahl der meldepflichtigen Schulwegunfälle hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Die meisten Straßenverkehrsunfälle auf dem Schulweg passieren laut Unfallkassen und Berufsgenossenschaften übrigens mit dem Fahrrad. Betroffen von Schulwegunfällen sind natürlich die Schultage Montag bis Freitag, zu Unfällen kommt es primär auf dem Schulweg in der Zeit zwischen 7 und 8 Uhr morgens. Der morgendliche Berufsverkehr scheint demnach einen nicht unerheblichen Risikofaktor auf dem Weg zur Schule darzustellen.

Unfälle auf dem Weg zu Kindergarten oder Schule werden sich leider nie ganz vermeiden lassen. Eine umfassende Präventionsarbeit, ergänzt um moderne, digitale Methoden , kann jedoch dazu beitragen, die Gefahren für Schüler und Kita-Kinder zu minimieren.

Präventionstraining: Wie sich Schulwegunfälle vermeiden lassen

Defizite bei der Schulwegsicherung, aber auch bei der Schulwegplanung sind keine Seltenheit. Um so wichtiger ist es für Eltern und Lehrer, ein regelmäßiges Schulwegtraining in Kindergarten und Schule durchzuführen.

Eltern sollten dazu das Kinderfahrrad gemeinsam mit ihren Kindern regelmäßig auf seine Verkehrstüchtigkeit prüfen und darauf achten, dass stets ein Fahrradhelm getragen wird. Zudem sollten sie den täglichen Weg mit dem Nachwuchs trainieren und über Gefahrenstellen auf dem Schulweg sprechen. Kinder können solche Gefahren oft selbst noch nicht richtig einschätzen. Insbesondere bei Ampeln und Überwegen, an denen andere Verkehrsteilnehmer kreuzen, ist Vorsicht geboten.

Besondere Vorsicht gilt ebenfalls bei abbiegenden LKW sowie anhalten Bussen. Lenker solcher Fahrzeuge können häufig Kinder auf dem Fahrrad nicht gut sehen. Hier hilft es natürlich auch, wenn die Kinder sich gut sichtbar kleiden. Auch so genannte Elterntaxis, die rund um die Bildungseinrichtungen schnell halten und Kinder absetzen, sind für Radfahrer gefährlich.

Grundsätzlich sollten Kinder auf dem Schulweg kein Handy und/oder Kopfhörer nutzen, um sich auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren zu können. Zudem sollten Eltern nicht die Fähigkeiten ihrer Kinder überschätzen: Diese können in der Regel nicht vor dem Abschluss der Fahrradprüfung in der vierten Klasse selbständig den Schulweg mit dem Fahrrad zurücklegen.

Gefahrenstellenkarte für Schulen und Kindergärten

Bislang werden Gefahrenstellen in den meisten Fällen durch Schüler und Eltern noch per Offline-Fragebogen erfasst. Das ist jedoch ein sehr großer Aufwand, zumal später alle Daten digitalisiert werden müssen, um sie sinnvoll nutzbar zu machen. Mit einem neuen Online-Tool lassen sich nun digitale Schulwegpläne ganz einfach erstellen , auf denen alle relevanten Gefahrenstellen erfasst sind. So lassen sich konkrete Merkmale gefährlicher Bereiche erfassen, auswerten und direkt mit den Wegen der Schüler und Eltern überlagern. Neben den Eltern, Kindern und Lehrern, die selbst gefährliche Stellen schnell und intuitiv eintragen können, kann das Tool auch auf Gefahrenstellen zurückgreifen, die durch andere Verkehrsteilnehmer gemeldet wurden.

Zudem wird die Karte durch zahlreiche weitere Daten angereichert, bspw. durch die polizeilichen Unfalldaten sowie Sensordaten zu sicherheitskritischen Fahrmanövern. Zudem spielen auch Kontextfaktoren eine Rolle wie etwa Daten zu Wetter, Verkehrsaufkommen etc.

So entsteht eine dynamische Gefahrenstellen-Karte, die allen Eltern und Schülern zugänglich gemacht werden kann. Sie bietet die Möglichkeit, nach unterschiedlichen Kriterien zu filtern, bspw. für wen dort eine Gefahr besteht (Radfahrer, Fußgänger), wodurch diese ausgelöst wird (z.B. unübersichtliche Stelle) und vieles mehr.

Schulwegpläne: Sichere Wege selbst berechnen

Auf dieser Karte lässt sich nun auch ein sichererer Schulweg berechnen: Klicken Sie den Pfeil-Button für die Routen-Berechnung , wählen Sie sodann Start und Ziel. Nun berechnet das Tool anhand der vorliegenden Daten einen möglichst sicheren Schulweg, so werden besonders gefährliche Stellen nach Möglichkeit gemieden. Dabei können Sie über „Gefahrenlevel zulassen“ selbst steuern, welchen Grad an Gefahrenstellen Sie zulassen bzw. umgehen möchten.

Solch eine Gefahrenkarte mit sicherem Schulweg-Routenplaner kann auch für Ihre Schule oder Ihren Kindergarten individuell angelegt werden und dazu beitragen, den Schulweg deutlich sicherer zu machen.. Auch für Unternehmern und deren Mitarbeiter sind entsprechende Karten mit Gefahrenstellen möglich.

Bitte beachten Sie, dass die individuelle sichere Schulweg-Berechnung im Rahmen einer fair-use-policy ausschließlich für private Nutzer kostenfrei und auf fünf Berechnungen pro Tag begrenzt ist. Wenn Sie, bspw. als Kommune, Interesse an der Nutzung einer individuellen Gefahrenstellenkarte zur Vermeidung von Schulunfällen oder der erweiterten Nutzung des Schulwege-Planers haben, helfen wir gerne weiter. Kontaktieren Sie uns und wir zeigen Ihnen, wie eine solche Maßnahme die Sicherheit für Schüler oder Kindergartenkinder effektiv erhöhen kann.